Kolam meets Zentangle
In meinem ersten Online-Workshop in diesem Jahr am 2. Januar habe ich einen kleinen Einblick in die Kunst des Kolam gegeben und wie wir Kolam mit Zentangle verbinden können. Der Kurs fand im Rahmen des Rauhnächte-Projekts statt.
Wir haben unsere Wünsche und Visionen für 2023 mit in das Bild hinein gewebt.
Ein Punktraster gibt Orientierung und die Punkte mögen auch symbolisch stehen für die Dinge und Aufgaben, die vor uns liegen, oder auch für unsere Herzenswünsche.
Ich selbst habe diese schöne Kunstform - Kolam oder auch Rangoli - in der indischen ZenFESTtangle-week, organisiert von Anu Singh und Sunali Shah im November 2022 kennengelernt. Sampada Kodagali Agarval hat uns in diese Technik eingeführt.
Es ist eine alte indische Tradition, den Tag mit einem Kunstwerk zu beginnen, das vor der Haustür auf den Boden gemalt wird. Es kann in den Sand gemalt werden oder auch auf einem festen Untergrund mit feinem Pulver aufgestreut werden. Das Pulver kann farbig oder auch schlicht weiß sein.
Die Frauen des Hauses begrüßen auf diese Weise den Tag und stimmen sich auf das ein, das vor ihnen liegt. Einfache, blumige oder auch graphische Formen werden auf den Boden gemalt. Die Punkte, die zur Orientierung als erstes gemalt werden, können für die Aufgaben des Tages stehen.
Im Laufe des Tages wird das entstandene Bild vielleicht vom Wind davongetragen. Spätestens am nächsten Morgen wird das Bild weggewischt, um Platz für das neue zu machen. So kann diese Kunst auch für die Wertschätzung des Moments stehen, der vergänglich ist.
Zunächst haben wir mit dem Punktraster und einfachen Grundformen experimentiert. Dafür ist Karopapier sehr gut geeignet.
Für die quadratischen Formen sind Fragmentmuster sehr schöne Füllungen.
Hier kommt das Mosaik aus den Kacheln der Teilnehmerinnen. Bitte zweimal draufklicken für eine sehr große Vergrößerung.
Über die Muster
Alle Muster, die in die Kolam-Formen hineingezeichnet wurden, sind diesmal aus dem Hause Zentangle.
Flux
wird hier in einem umfangreichen Artikel auf Tanglepatterns beschrieben: Flux Stepouts
Moonpie
ist in der Musterquelle zu finden. Stepouts Moonpie
Fragmente
Dazu gibt es in der Musterquelle eine schöne Infoseite: Reticula und Fragmente
Mooka
ist ein sehr beliebtes Zentangle-Muster. Ein Muster, das vielleicht am Anfang nicht ganz so leicht ist, aber nach mehrmaligem Üben süchtig machen kann. ;-)
Die Stepouts sind im Newsletterarchiv von Zentangle zu finden: Stepouts Mooka
Hierzu gibt es ein schönes Video von Maria und Rick. Am Anfang des Videos sieht man die ursprüngliche Grundform des Musters. Heute wird es meist ausladender und rundlicher gezeichnet.
Zur Einstimmung hatte ich das Gedicht "Vergnügungen" von Bertolt Brecht mitgebracht.
Wir haben uns anschließend ein paar Gedanken darüber gemacht, was für uns Vergnügungen sind, die wir in dieser Art auflisten könnten.
Das ist in unser Bild eingeflossen.
Bertolt Brecht
VERGNÜGUNGEN
Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen
Das wiedergefundene alte Buch
Begeisterte Gesichter
Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten
Die Zeitung
Der Hund
Die Dialektik
Duschen, Schwimmen
Alte Musik
Bequeme Schuhe
Begreifen
Neue Musik
Schreiben, Pflanzen
Reisen
Singen
Freundlich sein
Ich habe das Gedicht in dem Buch "Gedichte, die glücklich machen" gefunden.
Hier geht es zu Sampada Kodagali Agarwal, von der ich dies gelernt habe:
Auf Instagram: @ansimit.sampada
Auf Facebook: Sampada Kodagali Agarval
In meinem Projekt "Mit Zentangle durch die Rauhnächte" beschäftigen wir uns mit dem Verabschieden und Loslassen und mit dem, was kommt und worauf wir uns freuen können.
Ganz bewusst gestalten wir die Zeit zwischen den Jahren.
Mehr zum Rauhnächte Projekt kannst du hier lesen: Mit Zentangle durch die Rauhnächte